London 2012 – die “großartigsten Paralympics” aller Zeiten

Georg Tischler bei den Paralympics 2012
Georg Tischler bei den Paralympics 2012

Die Paralympics in London sind Geschichte. 4.200 Athleten aus 160 Nationen mit über 500 Medaillenentscheidungen machten diese Spiele zu dem was sie waren – den großartigsten Spielen aller Zeiten.

 

Mit einer rauschenden Schlussfeier sind die 14. Paralympics in London zu Ende gegangen. In der Abschlusszeremonie vor 80.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion waren am Sonntagabend die Musikband Coldplay und Superstar Rihanna die Hauptattraktionen. Der britische Premierminister David Cameron würdigte vor Beginn der Feier die Leistungen der “übermenschlichen” Athleten. “Wir werden uns für alle Zeiten an diesen Sommer erinnern”, das sagte der Regierungschef, der selbst einen schwerbehinderten Sohn hatte, der 2009 starb.

 

Tolle Saison und Vorbereitung

Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung. Bereits der Einstieg in die Saison verlief ausgezeichnet. Bei den Kroatischen Meisterschaften in Zagreb konnte ich mit 9,31 m Jahresweltbestleistung stoßen und gewinnen. Noch besser lief es dann bei den Wiener Leichtathletikmeisterschaften im Juni. Eine grandiose Weite von 9.86 m bereits im 2ten Versuch ließen mich und meinen Trainer träumen. Die angepeilten 10 m sind in Reichweite. Damit wären wir auch in London chancenreich. Doch es kam anders. Es kam ein Formtief. Dieses bekam ich gleich bei den Europameisterschaften zu spüren. Trotz aller Anstrengung kam ich nur auf 8,89 m und verpasste um 10 mm den erhofften Europameistertitel. Obwohl es dann bei den Czech Open in Olmütz mit 9,20 m wieder bergauf zu gehen schien, kam ich nie mehr an die im Juni gezeigten Leistungen heran. Doch es kam noch schlimmer.

 

Infekt zerstört Paralympische Träume

Ein paar Tage vor meinem wichtigsten Wettkampf des Jahres, erwischte mich eine Harnwegsinfektion. 3 Tage lang kämpfte ich mit fast 40° Fieber. Es raubte mir alle Substanz. Die Zeit bis zum Wettkampf war einfach viel zu kurz um nur einigermaßen zu regenerieren. Bereits beim Einstoßen konnte ich fühlen, wie saft- und kraftlos ich war. Alle Anstrengung half nichts, denn mit 8,69 m verpasste ich die erhoffte Finalteilnahme klar. Ein Traum zerplatzte. Der Sieg ging schlussendlich an den Iraner mit einer Weite von 11,63 m. Nach der Klassenzusammenlegung und dem daraus resultierenden, derzeitigen Punktesystem wäre für mich eine Weite von 10,15 m notwendig gewesen um zu gewinnen. Eine Illusion.

 

Fans in London

Eine Fangruppe aus Gols, bestehend aus 7 Personen waren unter den 80.000 Zuschauern im Stadion. Ein tolles Gefühl zu wissen, dass sie mich anfeuern. Am Abend trafen wir uns im Austria House bei gutem Essen. Auch für sie war es ein prägendes Erlebnis die Paralympics hautnah zu erleben.

 

Weltmeisterschaft 2013 als Ziel

Im kommenden Jahr finden in Frankreich die Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt. Vor meiner endgültigen Entscheidung daran teilzunehmen, werde ich gemeinsam mit dem ÖBSV an das IPC (International Paralympic Committee) schreiben, um das derzeitige ungerechte Punktesystem zu überdenken. Ich persönlich habe gegen eine Zusammenlegung verschiedener Klassen nichts, doch sollten die Rahmenbedingungen so fair wie möglich sein. Derzeit ist es nicht so. Auch in London wurde sehr viel über die Zusammenlegung verschiedener Behinderungsklassen diskutiert. Es stellt sich die Frage, ob man den Behindertensport in all seinen unzähligen Facetten weiterhin haben will, oder will das IPC nur noch Behinderte mit wenig Betreuungsaufwand haben? Quo Vadis Behindertensport? – Vieles wird sich bis Rio 2016 ändern. Ob es für den Behindertensport positiv ist, wird sich weisen. Wenn sich die Nationen nicht einig sind und dem IPC allein das Ruder überlassen, werden viele Behindertensportler über kurz oder lang auf der Strecke bleiben.

 

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